„Die Rallye verlief eigentlich sehr gut“, resümiert Claire, wogegen ich meine, dass sie hervorragend lief. 70 standen auf der Nennungsliste, 64 sind gestartet und 42 kamen in Wertung. Da ist Platz 15 mehr als respektabel, wenn man sich vor Augen hält, dass sie auf Schotter und Matsch noch nicht so viel Erfahrung hat. Wieso aus ihrer Sicht die Einschränkung „eigentlich“? Sie hatte einen kleinen Ausritt. Kurz vor dem Ziel einer Stage im Wald, ging es ganz spitz um die Kurve. Weil es stark angefangen hatte zu regnen, rutschte sie beinahe in Zeitlupe herum und traf trotzdem ein Absperrgitter. Es hat aber nicht so viel Zeit gekostet, weil sie mit Gitter ins Ziel rutschte. Das Auto war jedenfalls nicht so beschädigt, dass sie nicht mehr weiterfahren konnte. Manche Stages waren extrem rutschig, weil das Wasser in den Spurrinnen stand. Da hat sie zu Recht etwas rausgenommen, was manch anderer nicht gemacht hat und unmittelbare Folgen nach sich zog. Im Livetiming der einzelnen Stationen kann man vom Unfall bis zum Überschlag alle Ausfallgründe nachlesen. Auf den Stages auf denen sie sich richtig wohlfühlte, kam sie bis auf 1,7 Sekunden pro Kilometer an die Spitze ran. Claire fühlt sich jedenfalls gut auf die anstehende Portugalrallye vorbereitet.
Fotos: André Lavadinho; Redpoint Motorsport Photography und damotorshot
